Bedeutung

Bedeutung

Im Feld Bedeutung sind sämtliche belegte Bedeutungsvarianten eines Lemmas und deren jeweilige regionale Verortung einzusehen. Es ist die Hauptaufgabe der Lexikographinnen und Lexikographen, das dem Wörterbuchartikel zugrunde liegende, sehr heterogene Datenmaterial zu sichten und zu analysieren, um alle semantischen Angaben, die in der WBÖ-Belegdatenbank verzeichnet oder aus Angaben eindeutig erschließbar sind, systematisch zu Bedeutungsgruppen zusammenzufassen. Dabei wird stets darauf geachtet, dass die aus den semantischen Angaben erarbeiteten Bedeutungsvarianten einerseits dem gesammelten Material und der Sekundärliteratur entsprechen, aber andererseits auch für die Nutzer und Nutzerinnen des WBÖ verständlich bleiben. Auf zu freie Interpretationen der Lexikographinnen und Lexikographen, die aber nicht empirisch gestützt werden können, wird bewusst verzichtet. Wenn möglich wird einer Bedeutungsvariante auch ein aussagekräftiger Belegsatz bzw. eine Belegphrase aus der Datenbank zur Seite gestellt. Zur Paraphrasierung einer Bedeutungsvariante wurde - wenn möglich - eine Mehrwortdefinition (z. B. Fergel 'Vorrichtung zum Tragen von Lasten auf dem Rücken') bzw. eine Einwort- oder taxonomische Definition (Haberfischel 'Elritze; Phoxinus phoxinus (Fischart)') gewählt, die unverändert in den Belegsatz eingefügt werden kann.

Semantisch enger zusammenhängende Bedeutungen werden mit römischen Ziffern gruppiert (I., II., III., ...). Je nach Struktur des Bedeutungsfelds folgen auf der ersten Gruppierungsebene arabische Ziffern (1., 2., 3., …) bzw. auf einer nächsten und übernächsten Ebene Bedeutungsvarianten, die mit Kleinbuchstaben (a., b., c., …) bzw. griechischen Kleinbuchstaben (α., β., γ., …) weiter untergliedert sind. Wenn auf einer Ebene nur eine einzige Subbedeutung vorhanden ist, wird auf eine substrukturierende Nummerierung verzichtet. Die Reihenfolge der Bedeutungsvarianten orientiert sich an der Nähe zur etymologischen Grundbedeutung, bis hin zu übertragenen und selteneren Bedeutungsbelegen.

Besonderheiten:

  • Bedeutungsangaben, deren historische Quellen nur unzureichende Informationen liefern und die deshalb nicht eindeutig interpretierbar sind, werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt (z. B. Föhn '„übler Wind“').
  • Semantische Informationen, die sich auf den Verwendungskontext des jeweiligen Wortes beziehen, werden nicht in Anführungszeichen gesetzt, sondern mit Sperrung der Schrift angezeigt (z. B. Funse  Schimpfwort für einen (vermeintlich dummen) Menschen).
  • Wenn notwendig und in den Quellen explizit angegeben, wird jede Bedeutungsangabe auch hinsichtlich ihrer Stil- und Normebene bewertet (z. B. Farze  'Posaune' (abwertend); Fisch  'Messer' (Gaunersprache)).